1. Offizielle Regeln
Auch wenn das Aufstellen von Regeln betreffend des Zusammenlebens vieler Schüler das Problem nicht löst. Nur wenn in der Schulhausordnung vermerkt ist, dass Homo- und Transphobie nicht geduldet wird, können Schüler*innen welche dagegen verstossen auch zur Verantwortung gezogen werden.
2. Schnelles Eingreifen bei Konflikten und Diskriminierung
Wird Diskriminierung und Mobbing von Anfang an wahrgenommen und unterbunden, können sich kleine Konflikte gar nicht erst vergrössern und eskalieren. Lehrpersonen sollten deshalb immer schnellst möglich eingreifen und mit allen betroffenen Schüler*innen das Gespräch suchen. So fühlen sich die diskriminierten Schüler*innen wahrgenommen und sicherer. Während die diskriminierenden Schüler*innen es einfacher haben ihr diskriminierende Verhalten zu erkennen.
3. Lehrpersonen als Vorbild
Lehrpersonen haben auch immer eine Vorbildfunktion. Gerade deshalb sollten sie besonders auf ihre Sprache und Äusserungen achten. Heisst im Konkreten: Keine homo- oder transphoben Äusserungen, selbst wenn sie zum alltäglichen Sprachschatz gehören (zum Beispiel: Das ist schwul, etc.). Lehrpersonen sollten sich ein Grundwissen zu LGBTQI+ Themen aneignen um in schwierigen Situationen über das nötige Wissen und den nötigen Sprachschatz zu verfügen.
4. LGBTQI+ Themen in den Unterricht einbringen
LGBTIQ+ steht im englischen für Lesbians, Gays, Bisexuals, Trans*, Intersex, Queer und hat sich mittlerweile international etabliert als Bezeichnung für Personen welche homosexuell, bisexuell, transident, intergeschlechtlich und/oder anderweitig queer sind. Im Lehrplan 21 ist festgehalten, dass Schüler*innen zum Thema Geschlecht und Sexualität unterrichtet werden sollen. Dabei sollen Begriffe geklärt und definiert werden um den Schüler*innen eine korrekte und inklusive Sprache zu ermöglichen. LGBTQI+ Personen machen etwa 10% der Bevölkerung aus, gerade deshalb ist es wichtig den Fokus hier auf ein respektvolles Miteinander zu legen. Wichtig ist es jedoch, dass niemandem seine Sexualität oder Geschlechtsidentität zur Debatte steht, dazu sollten also keine Diskussionsrunden veranstaltet werden.
5. Anpassen von Unterrichtsmaterialien
Schüler*innen beschäftigen sich tagtäglich mit den ihnen zur Verfügung gestellten Unterrichtsmaterialien. Versuchen sie diese also so divers wie möglich zu halten. Zum Beispiel in dem Sie Arbeitsblätter, welche Sie selbst erstellt haben, anpassen (Fritz und Peter haben eine Tochter etc.) oder ein Leseverstehen zu einem Text in dem eine Transperson von ihren Erfahrungen berichtet.
6. Hilfe anbieten
Gerade für LGBTQI+ Schüler*innen können die Jugendjahre eine besonders schwierige Zeit sein, in der sie sich viele Fragen zu ihrer eigenen Identität stellen müssen. Lehrpersonen können hier als Vertrauensperson mit einem offenen Ohr helfen. Auch viele LGBTQI+ Organisationen bieten speziell auf jüngere Personen und auch auf deren Eltern zugeschnittene Angebote. Treten Sie bei Bedarf mit diesen Organisationen (zum Beispiel Pink Cross, LOS, TGNS, InterAction etc.) in Kontakt.